Freitag, 19. März 2021

Garbsener Frauen


Vor 110 Jahren wurde der Frauentag erstmals begangen und fand zunächst an jährlich wechselnden Tagen statt, bevor er festgeschrieben wurde. Seit 100 Jahren ist der 8. März fest als Frauentag in unseren Kalendern verankert. 




Entstanden ist der Frauentag durch eine Initiative sozialistischer Organisationen. Es ging um Gleichberechtigung für Frauen und das Frauenwahlrecht. 

Bis heute hat sich zwar einiges getan, doch schauen wir uns die Verteilung von Männern und Frauen in der Wirtschaft und im gesellschaftlichen Leben an: es ist - vor allen in den Köpfen vieler Menschen - immer noch eine Welt der Männer. 

Um nicht inne zu halten, sondern die Chancengleichheit von Frauen und Männern weiterhin anzugleichen, hat sich jüngst die Arbeitsgruppe sozialdemokratischer Frauen getroffen und eine Facebook Gruppe gegründet. Garbsener Frauen heißt diese eigens für Frauen aus Garbsen ins Leben gerufene Gruppe und freut sich auf rege Beteiligung aus der Bevölkerung. 

Die Gruppe ist von Frauen für alle Frauen in Garbsen initiiert und hat zum Ziel ein lebendiges Netzwerk aufzubauen um gemeinsam Vorschläge zu erarbeiten und diese in die Stadtgesellschaft und die Politik einzubringen.  


Die Arbeitsgruppe sozialdemokratischer Frauen, kurz ASF, hat am 8. März 2021 als kleines Dankeschön Rosen verteilt. Wir sind uns darüber einig, dass Rosen zu verteilen tatsächlich lediglich ein Dankeschön ist und nicht dazu dient, das derzeit immer noch herrschende Ungleichgewicht auszugleichen. 


Daher sind alle Garbsener Frauen herzlich eingeladen, sich in der privaten Gruppe Garbsener Frauen zu beteiligen und in einen regen Austausch zu gehen um gemeinsam etwas zu bewegen.


Sonntag, 12. Januar 2020

Lindenberg! Mach dein Ding - Niedersachsen-Premiere


Am Samstag, dem 11. Januar 2020, fand in Hannover die Niedersachsen-Premiere im Astor Kino statt. Gezeigt wurde der Film dort in zwei Sälen und die Besucher konnten sich noch auf eine kurze Ansprache und Vorstellung des Teams vor Beginn der Ausstrahlung freuen. Meine Eindrücke vor und während der Filmvorstellung will ich gern mit Euch teilen.

Vier Tage zuvor, am Dienstag, dem 7. Januar 2020, lief die Weltpremiere des neuen Films Lindenberg! Mach dein Ding im Hamburger Cinemaxx in der Innenstadt in allen acht Sälen. Hamburg gilt als die Geburtsstadt zu Lindenbergs großem Erfolg.



Udo Lindenberg stellt seinen Film im Astor Kino in Hannover vor - 11. Januar 2020


Der Pressetermin sowie die Fotosession zu Beginn der Veranstaltung waren sehr lebhaft. Das Publikum konnte die Szenerie verfolgen und Udo Lindenberg gab Autogramme und stand seinen Fans für Fotos zur Verfügung.




Hermine Huntgeburth, Jan Bülow, Udo Lindenberg, Max von der Groeben, Steffi Stephan


Am 16. Januar 2020 startet Lindenberg! Mach dein Ding in den deutschen Kinos. Mit einer Laufzeit von 2 Stunden 15 Minuten erlebt der Zuschauer den jungen Udo Lindenberg von seiner Kindheit an, die er in Gronau verlebt hat und seiner Begeisterung und den Anfängen als Schlagzeuger bis hin zu seinem ersten großen Bühnenauftritt in Hamburg im Jahr1973.




Geboren ist Udo Lindenberg am 17. Mai 1946 in Gronau. Dort lebte er bis zu seinem 15. Lebensjahr mit seinen Eltern, seinem älteren Bruder und seinen beiden Zwillingsschwestern unter einem Dach. Schon als Kind trommelte er begeistert zur Musik mit und hielt wenig bis gar nichts von der Aussicht, später einmal als Klempner zu arbeiten. Sätze seines Vaters wie "Du wirst Klempner und sonst nix." oder "Die Lindenbergs gewinnen nie - die verlieren immer." werden eindrucksvoll im Film dargestellt und auf der Leinwand sozusagen gelebt.

Die Jugend von Udo Lindenberg wird anschaulich und ohne zu dramatisieren dargestellt. Jan Bülow hat den jungen Udo in seinen Seelensplittern getroffen - so würde ich es formulieren. Ich sehe die sanfte, die romantische Seite genauso wie die Seite, die aus Unsicherheit verletzen will, um sich selbst zu schützen. Damit zeigt er die "harte Kante".

Aufgewachsen mit einem oftmals alkoholisierten Vater zieht es Udo im Alter von 15 Jahren nach Düsseldorf. Dort will er eine Lehre als Kellner absolvieren um später auf den Kreuzfahrtschiffen der Welt unterwegs sein zu können. Doch als er die Möglichkeit sieht, Musik zu machen, beendet er vorzeitig diesen Plan und spielt als Jazz-Schlagzeuger in einer Band. Dass es ihn dafür zu einer US-amerikanischen Militärbasis und dazu noch nach Libyen führt, hatte er in seiner Euphorie wohl übersehen.

Traumatisiert kam er zurück nach Gronau und ging anschließend nach Hamburg, wo er auf Steffi Stephan traf und mit ihm und anderen später in einer WG wohnen sollte.

Steffi Stephan - im Film dargestellt von Max von der Groeben - ist Rockmusiker und Bassgitarrist. Max von der Groeben trifft bei Steffi Stephan den richtigen Ton - so empfinde ich es. Steffi Stephan ist Mitbegründer des Panikorchesters und - wenn Udo ihn lässt - an Udos Seite. Gemeinsam erleben sie eine bunte und auch harte Zeit bis zum alles entscheidenden Durchbruch mit dem Auftritt im Jahr 1973 in Hamburg.

Die Regisseurin Hermine Huntgeburth hat mit großer Sensibilität Udos Kindheit, seine Anfänge als Schlagzeuger, die Begegnung mit seiner ersten Liebe sowie den Kontakt mit Freunden für uns eingefangen. Besonders gelungen empfand ich auch die Beziehung zu seiner Mutter Hermine, dargestellt von Julia Jentsch. Udos Vater Gustav, dargestellt durch Charly Hübner, kommt rollenspezifisch entsprechend unsympathisch rüber. Die Kämpfe, die Udo von Kindheit an mit dem Vater führt, sind deutlich und eindrücklich und spiegeln die Situation der damaligen Jahre wieder.

Abgerundet wird der Film durch einen Song. In der letzten Sequenz sehen wir Udo Lindenberg selbst mit seinem Song "Niemals dran gezweifelt". Der Videoclip zu dem Song ist über die Seite von Udo Lindenberg zu erreichen.



"Ich hab niemals dran gezweifelt, dass ich das überstehe" - ein schönes Zitat und ein wundervoller Song. Ein Satz, der Mut macht und bestärkt.

Doch ich will Euch nicht nur vom Film erzählen, sondern auch noch von der Vorstellung zum Film berichten:

Jan Bülow, Hermine Huntgeburth, Udo Lindenberg, Max von der Groeben


Als Udo Lindenberg die Regisseurin vorstellt, hört man die große Sympathie, die er für sie und ihre Arbeit an dem Film empfindet, heraus. Mit den Worten "deren Name ich ausspreche, wie ein Gebet" bittet er Hermine Huntgeburth zu ihm vor die Leinwand. Die darstellerische Leistung von Jan Bülow weiß Udo auch gebührend zu erwähnen. Über Jan sagt er, dass er den Udo Lindenberg im Film mit seiner eigenen Persönlichkeit, seiner eigenen Art darstellt. Und er sagt, dass das möglich sei, weil sie sich sehr ähnlich sind und "über Jahrhunderte alte Seelen" verfügen. Gut, den Schleuderschritt, den musste Jan üben, und dennoch ist es seine eigene Art diesen Schleudergang zu präsentieren und nicht eine Kopie von Udos Schleuderschritt.

Jan Bülow hatte sich zunächst riesig über das Engagement gefreut und dann kam die Sorge auf, dass er vielleicht mit einer falschen Interpretation "jemanden verletzen könnte". Oder dass Udo Lindenberg sagt: "Das bin ich ja gar nicht.". Jan Bülow hat also "richtig viel geackert" wie er selbst sagt und sich in die Rolle und das Seelenleben eingefühlt. Er hat zu Trommeln gelernt und den Schleuderschritt geübt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, finde ich.

Michael Lehmann, Filmproduzent, hat Hermine Huntgeburth das Drehbuch beim Filmpreis übergeben. Da er Hermine und ihre Arbeit bereits kennt, konnte er sich sehr gut vorstellen, dass sie das Angebot annimmt und bei dem Filmprojekt die Regie übernimmt. Und: Recht hatte er.

Für die Einstimmung zum Film sorgte Udo Lindenberg mit Worten wie "ich war traumatisiert, es waren harte Zeiten" und "den Rest kennt man aus den Tagesthemen", was beim Publikum für - wie es mir schien - zustimmendes Lachen sorgte. Und dann wünschte er uns noch viel Spaß mit dem "praktischen Ratgeber für angehende Rockstars".


Plakat zum Filmstart von Lindenberg! Mach dein Ding


Und das wünsche ich Euch, die jetzt ab dem 16. Januar 2020 ins Kino wollen um den Film zu sehen, auch: viel Spaß!!

Astor Kino Hannover mit Filmvorschau zu Lindenberg! Mach dein Ding

Bonus

Für Euch bei der weiteren Recherche entdeckt:
Am 17. Mai 2016 - Udo Lindenbergs 70. Geburtstag - fand man im Allgäu den Unterkiefer eines Primaten einer bislang unbekannten Menschenaffenart. Diese wurde - bezogen auf den Tag des Fundes - auf den Beinamen "Udo" getauft.



Quellen:
Udo Lindenberg
Udo Lindenberg - wikipedia





Mittwoch, 6. März 2019

Die Berufung - Film über Ruth Bader Ginsburg


In ein paar Stunden läuft der Film Die Berufung - Ihr Kampf für Gerechtigkeit in den deutschen Kinos an. Ich hatte Glück, und durfte den Film bereits vorab in der Preview-Veranstaltung am Dienstag, dem 5. März 2019 im Astor Grand Cinema in Hannover sehen. Eine - wie ich finde - großartige Verfilmung.



Die Berufung - Ihr Kampf für Gerechtigkeit - Preview am 5. März 2019 in Hannover

Worum geht es?
In Die Berufung wird der anfängliche berufliche Werdegang der seit 1993 Beisitzenden Richterin am Supreme Court Ruth Joan Bader Ginsburg der Welt zugänglich gemacht. Die Berufung ist eine Mischung aus Biografie und Fiktion - wobei die wichtigen Eckpunkte allesamt wahr sind.



Das Drehbuch hat der Neffe von Ruth Bader Ginsburg geschrieben: Daniel Stiepleman. Daniel Stiepleman legte sehr großen Wert darauf, dass Ruth Bader Ginsburg in dem Film so dargestellt wird, wie sie im wirklichen Leben war und ist.

Regie führte bei dieser Verfilmung Mimi Leder, die Aufmerksamkeit gewann und große Erfolge feierte, als sie für die Serie Emergency Room als Regisseurin tätig war. Mit Felicity Jones in der Hauptrolle als Ruth - oder, wie sie liebevoll im Film genannt wird, - als Kiki, ist es ihr gelungen, die Ruth von damals sehr real nachzuempfinden. Es wird davon gesprochen, dass die Ruth von damals auch äußerlich eine sehr große Ähnlichkeit mit Felicity Jones habe - oder umgekehrt.
Nur die Juristerei ist im wirklichen Leben nicht Felicity Jones Steckenpferd: Felicity Jones hat zwar in Cambridge einen Jura-Einführungskurs belegt, jedoch sehr schnell festgestellt, dass sie sich in diesem Fach nicht zu Hause fühle. Das merkt man ihr im Film aber überhaupt nicht an. Ganz im Gegenteil: eine sehr große darstellerische Leistung, die sie da vollbringt; die angehende Juristin kaufe ich ihr ohne jeglichen Zweifel sofort ab.

Aber zurück zu "Kiki" Ruth Bader Ginsburg.

Ruth Joan Bader Ginsburg wurde am 15. März 1933 in Brooklyn New York als Joan Ruth Bader geboren. Ihre Großeltern mütterlicherseits waren Einwanderer aus Österreich und ihr Vater Nathan Bader war als 13-jähriger Junge aus Russland eingewandert. Als Ruth gerade 2 Jahre alt war, starb ihre ältere Schwester und als Ruth ihren Highschool-Abschluss erwarb, starb ihre Mutter Celia an Krebs.
Ihre Eltern legten seinerzeit sehr großen Wert auf eine Ausbildung ihrer Tochter Ruth und so besuchte sie die Cornell University, an der sie ihren Bachelor-Grad "mit Auszeichnung" erlangte. Dort lernte sie auch ihren Mann Martin Ginsburg kennen. Sie heirateten bald darauf und zogen nach Oklahoma. In Fort Sill leistete Martin Ginsburg seinen Militärdienst ab. Anschließend begann Martin Ginsburg ein Studium der Rechtswissenschaften an der Harvard University. Ruth begann ebenfalls in Harvard ein Jura-Studium, als deren gemeinsame Tochter Jane etwa ein Jahr alt war. Unter 500 männlichen Kommilitonen war sie seinerzeit eine von 9 Studentinnen - und genau dort setzt der Film ein. Ruth Bader Ginsburg findet sich in einer auf Männer orientierten Universität wieder. Sie muss Zurückweisungen erfahren, wird übergangen, trifft auf Vorbehalte. So rückte das Thema Geschlechtergerechtigkeit mehr und mehr in den Fokus ihrer juristischen Arbeit.
Als dann auch noch ihr Mann Martin an Hodenkrebs erkrankt, kümmert sie sich um ihren erkrankten Mann in gesundheitlicher und seelischer Sorge, führte sein Studium weiter und unterrichtete ihn zu Hause, sorgte sich um das Wohl der gemeinsamen Tochter und schloss ihr eigenes Studium mit Bestleistungen ab.


Die Berufung - Preview am 5. März 2019
Wie es der jungen Familie weiter ergeht, wird in dem Film Die Berufung nachvollziehbar und ohne vorherige notwendige Kenntnisse vermittelt.
Der Film zeigt, wie Ruth Bader Geinsburg mit harter Arbeit, Charme und letztendlich mit ihrer feinen Art für Humor als Frau der Mensch sein kann, der sie tatsächlich ist. Sie ist klug, gewitzt und weitblickend - dabei verliert sie den Menschen, der vor ihr steht, aber nie aus den Augen und bleibt sich selbst dabei treu.

Im Alter von 60 Jahren wird Ruth Bader Ginsburg am 10. August 1993 am Supreme Court als Richterin vereidigt. Bill Clinton hatte sie seinerzeit nominiert und besonders ihr Engagement für Frauenrechte hervorgehoben.
Doch Ruth war nicht nur beruflich als Frau einer Minderheit angehörend, sie ist auch Jüdin und Mutter. Sie hat gelernt, auf Fragen die richtigen Antworten zu geben. Und seien es auch nur Erklärungen zu Meinungsvorbehalten.


Eine starke Frau, die ich in dem Film gern näher kennengelernt habe.

Ruth Bader Ginsburg wurde zu Beginn ihres Studiums gefragt, warum sie denn unbedingt einen Studienplatz in Harvard belegen wolle, wo doch ein Mann diesen Platz belegen könne.

Jahre später sagte ihre Tochter Jane zu ihr: "Wenn du nicht für mich kämpfst, für wen dann?"

Heute ist Ruth Bader Ginsburg Beisitzende Richterin am Supreme Court und will es bleiben, bis sie 90 Jahre alt ist. Am 15. März feiert sie ihren 86. Geburtstag.
Sollte Ruth Bader Ginsburg vorher zurücktreten oder ihren Tod finden, so kann US-Präsident Donald Trump einen weiteren Richterposten am Obersten Gericht neu besetzen.
Nach seiner letzten Wahl und seinen Aussagen zufolge, kann ich mir kaum vorstellen, dass es der beste Mensch ins Richteramt schafft.
Vorerst ist Ruth Bader Ginsburg aber noch im Amt und Donald Trump nicht wiedergewählt.

Und wenn ich mir Ruth Bader Ginsburgs bewegtes Leben anschaue und zuletzt ihren Unfall nur einen Tag vor der Weltpremiere dieses Films, dann bin ich mir sicher, schafft sie es auch, bis zum 90. Lebensjahr im Amt zu bleiben. Und zwar mit Bravour.
Am 7. November 2018 brach sich Ruth bei einem Sturz drei Rippen. Die Anteilnahme in den sozialen Medien war immens groß.

Nun hoffe ich, dass auch dieser Film ganz groß in die Medien kommt, denn Aufmerksamkeit hat das Leben und Lebenswerk der Ruth Bader Ginsburg allemal verdient. Eine große Persönlichkeit und ein Meilenstein in der Geschichte der Frauenrechtsbewegung und um das Ziel der Geschlechtergerechtigkeit.





Montag, 2. April 2018

Bonnie Tyler - 40 years It´s a heartache Tour 2018

Am 25. März 2018 war es für mich endlich soweit: Bonnie Tyler tritt in Hannover im Theater am Aegi auf. Nun werde ich sie endlich einmal live erleben können.

Ihre Lieder begleiten mich schon fast mein ganzes Leben.

Bonnie Tyler eröffnet ihren Auftritt mit Lost in France und mit diesem Song hatte sie seinerzeit auch ihren Durchbruch.
Bonnie Tyler erzählt während des Konzerts immer mal wieder die eine oder andere Anekdote - und berichtet auch, wie es zu ihrer Stimmbildung kam.

Gerade hatte sie mit Lost in France Erfolg als sie auch schon krank wurde und nach einer Operation ihre Stimme schonen sollte: sechs Wochen lang nicht reden. Überhaupt nichts sagen sollte sie. Ausgerechnet sie. Natürlich hat sie sich bemüht und anfangs Zettel geschrieben. Doch kam ihr die Situation dermaßen komisch vor: Kaum landet sie einen Hit, spricht sie mit niemandem mehr. Und so kam es, dass sie doch schon vor Ablauf der "Schonzeit" wieder angefangen hat ihre Stimme einzusetzen.

Die Folgen dafür sind hart: Es hat ihr nicht nur ihre markante Stimme gegeben. Nein. In diesem Konzert hört man, wie sie immer mal wieder aufhören muss zu Singen und das Publikum übernehmen muss. Doch die Fans sind textsicher und lassen sich von Bonnie Tyler gern von den Stühlen reißen.

Bonnie Tyler ist für mich wirklich wie für die Bühne geschaffen. Sie holt das Publikum ab, ermuntert uns mitzusingen und aufzustehen und lässt auch das Licht ins Publikum scheinen, weil sie uns sehen will. Ihre Fans. Und sie sagt: "Ihr seht großartig aus!"

Bonnie Tyler verfügt über Humor und kann über sich selbst lachen. So sagt sie beispielsweise: 40 Jahre und nun die It´s a heartache Tour. Gott sei Dank gibt es Botox!" - Sie lacht.
Auch wenn ich von Botox persönlich bislang nichts halte: Bonnie Tyler sieht großartig aus!!

Schön fand ich auch die Geschichte zu Total eclipse of the heart - einem meiner Lieblingssongs!
Die Plattenfirma fragte Bonnie Tyler: "Mit wem möchtest Du arbeiten?" Und sie antwortete: "Ich liebe die Songs von Meat Loaf." Es wurde gelacht und sie gebeten, sich jemand anderes auszusuchen. Stattdessen fragte sie: "Habt ihr ihn gefragt? Hat er abgelehnt? Fragt ihn! Und wenn er ablehnt, fragen wir Elton John!" Und so kam sie zu dem Song Total eclipse of the heart von Meat Loaf.

Mir hat das Konzert sehr gefallen und ich möchte Bonnie Tyler unbedingt wieder live erleben. - Auch wenn leider ihre Stimme mehr und mehr nachlässt: die Bühne beherrscht sie und ihre Band spielt hervorragend. Man spürt die Liebe zur Musik. Und ich bin ganz verliebt in Bonnie Tyler und ihre Band.

Wen ich unbedingt erwähnen möchte ist Sharron Levy. Sharron Levy tritt bei Bonnie Tylers Tour im Vorprogramm auf. Sie ist überaus sympathisch, ihre Songs sind eingängig und ich will sie gerne wieder hören. Daher habe ich nach dem Konzert die Gelegenheit genutzt, mit ihr ein paar Worte zu wechseln und mir ihr Album Rough Ready zu kaufen.
Sie hat die Songs alle selbst geschrieben und eine tolle Stimme.

Sharron Levy und Cornelia Fett im Theater am Aegi zur 40 Years It´s a heartache tour



Quellen:
mehr Infos über Bonnie Tyler auf Wikipedia



Gianni Versace - Retrospective - Ausstellung in Berlin

Seit dem 30. Januar 2018 kann in Berlin im Kronprinzenpalais die Ausstellung Gianni Versace - Retrospective besucht werden. Am Osterwochenende hatte ich nun die Gelegenheit, mich dort umzusehen.



Gezeigt werden unter anderem Unikate eigens angefertigt für Lady Di, Madonna oder auch Sting. Wer die Unikate nicht gleich zuordnen kann: ein dezenter Schriftzug am Boden weist darauf hin, für wen es eigens kreiert worden war.



Die Ausstellung ist möglich, da viele Sammler Gianni Versaces Werke zur Verfügung gestellt haben.

Gianni Versaces Werke haben diese Einzigartigkeit, dieses besondere Etwas. Die eingearbeiteten Details an Taschen, Schuhen, Blazern sind Hingucker, denen ich mich nicht verschließen mag.
Ganz besonders ist sein Wirken in der Herrenmode gewesen.




Auch werden an zwei Orten der Ausstellung Videosequenzen von Modenschauen und Interviews gezeigt, die informativ, interessant und zum Teil zuvor nicht veröffentlicht waren.

Gianni Versace wurde 1947 in Reggio di Calabria geboren und hat ab 1978 nicht nur die nationale, sondern auch die internationale Mode-Szene geprägt. Dabei war er stets in Kontakt mit Fotografen, Künstlern und Musikern. Von 1984 bis zu seinem Tod im Jahr 1997 wurde Gianni Versace von Bruno Gianesi, der als Erster Assistent und Leiter des Design Büros für Theater-Projekte zuständig war, unterstützt.
Insgesamt 28 Originalentwürfe von Bruno Gianesi werden erstmals ausgestellt und runden die Ausstellung über das Wirken Gianni Versaces ab.

Die Ausstellung kann noch bis zum 13. April 2018 besucht werden. Sie ist täglich von 10-20 Uhr geöffnet.



Quellen:
retrospective-gianniversace

Sonntag, 19. November 2017

Ai Weiwei - Human Flow

Ai Weiwei - ein Mann, der auf Missstände aufmerksam macht. Ein Mann, der für sich und sein Recht einsteht. Ein Mann, der es sich nicht bequem macht, sondern der aufsteht und Laut gibt.

Nach dem Film hatte ich auch noch die Gelegenheit, ein paar persönliche Worte mit Ai Weiwei zu wechseln.
Astor Kino Hannover, 17. November 2017
Foto: Cornelia Fett

Ai Weiwei hat auf der Biennale in Venedig Anfang September sein Werk Human Flow vorgestellt. Für diesen Film ist er in 23 Länder gereist und hat die verschiedenen Flüchtlingsbewegungen aufgesucht. Er begann Gespräche mit den einzelnen Menschen und erfuhr deren persönliches Schicksal.

Ai Weiwei ist am 28. August 1957 in Peking geboren und weiß, was es heißt, nicht in seiner Heimat leben zu können. Er ist der Sohn des Dichters und Malers Ai Qing mit dem er sich 20 Jahre lang auf der Flucht befand. Ai Weiwei ist Menschenrechtler und gestattet sich in der Kunst jegliche Form des Ausdrucks. Nach regierungskritischen Äußerungen wurde er 2011 inhaftiert und erhielt im Anschluss seinen Pass nicht mehr ausgehändigt. Damit einher ging ein Reiseverbot, dass er bis 2015 erdulden musste.

Wenn man die Bilder in der Dokumentation Human Flow sieht, wie kann man dann noch eine Diskussion über die Obergrenze führen?

Auch wenn der Film von Ai Weiwei Auszeichnungen erhielt: auf der Biennale zeigten sich zunächst die Journalisten enttäuscht und für das Publikum stand der Film an unterster Stelle.
Human flow ist kein politisches Statement - dieser Film lässt Bilder und Menschen sprechen.

Und so sehen wir am Freitag, dem 17. November 2017 in Gegenwart von Ai Weiwei seinen Dokumentarfilm.



Erst einen Tag zuvor, am Donnerstag, dem 16. November 2017, erhielt Ai Weiwei für seinen Mut den Bambi verliehen. Eine Welle der Sympathie schlug ihm dabei entgegen.
Nach der Preisverleihung ist in Hannover im Astor Kino der erste Halt in einer deutschen Stadt. Ai Weiwei bedankt sich nach der Filmvorführung bei uns, dass wir erschienen sind. Er sagt, er habe den Preis in der Kategorie Mut bekommen, doch

"wir alle brauchen Mut in unserem alltäglichen Leben. Und erst der Mut macht das Leben schön! Schließlich ist es so, dass unser Leben nicht immer in einem perfekten Modus abläuft, unschöne Begebenheiten machen den Mut für uns alle notwendig."

Im Anschluss daran, steht Ai Weiwei dem Publikum Rede und Antwort. Ai Weiwei hat eine Dolmetscherin an seiner Seite und antwortet entweder auf chinesisch, später auch in englischer Sprache.

Auf die Frage

"Wie sind Sie auf die Idee gekommen das global zu filmen?"

antwortet er, dass es persönliche Beweggründe für diesen Film gibt. Schließlich ist er selbst Emigrant. Er kommt aus China und lebt nicht in seiner Heimat. Ai Weiwei war während der Verfolgung seines Vaters dabei - 20 Jahre lang auf der Flucht. Und die Flüchtlinge kommen nicht alle nur aus Syrien - da es ein globales Problem ist, hat er sich dem Thema auch global gewidmet. Erst kürzlich sind 500.000 Menschen geflüchtet - aus Bangladesch - Myanmar.

"Armut, Krieg und Umweltbedingungen sind dabei die Hauptgründe zur Flucht.
Nur, wenn wir erkennen, dass jeder von uns ein Flüchtling war oder ist oder die Familie fliehen musste, dann können wir weitergehen, die Verbindung von Gesellschaft und Politik erkennen, unsere hohen Ideale schützen!"

Bezüglich der Frage, ob es vorgesehen ist, diesen Film Human Flow zur Pflichtlektüre an Schulen zu machen, antwortet er, dass die Produzenten des Films in Kontakt mit Behörden, Politikern und NGO´s stehen. Es ist vorgesehen, diesen Film in Deutschlands und Amerikas Hoch- und Privatschulen zu zeigen.

"Es ist schon befremdlich, hier sitzen zu können, den Film zu sehen und Popcorn zu essen während andere Menschen dieses unendliche Leid erdulden. Wie war es denn für Ai Weiwei auf seiner Reise rund um die Dokumentation? Während andere höchstens ein Zelt besitzen - besitzt er ein Atelier in Berlin."

Auch diese Frage aus dem Publikum beantwortet Ai Weiwei umfassend:

"Wir sind alle ungleich - In der Gesellschaft gibt es unterschiedliche Stellungen, Positionen. Man kann nicht erwarten, nicht erreichen, dass alle in der selben Position existieren können. Es geht darum, diese Flüchtlinge zu uns sprechen zu lassen und die Gefühle sprechen zu lassen und die Situation zu zeigen."

Ein weiterer Gast möchte wissen, wo der Abstand zwischen Kunst und Leben bei Ai Weiwei angesiedelt ist. Er war erstmals während einer Ausstellung in London auf Ai  Weiwei aufmerksam geworden.

Auch hier nahm sich Ai Weiwei Zeit. Er sagt, dass er als Künstler eine Antwort für sich selbst finden muss.

"Es geht um den Abstand zwischen Wahrheit und Kunst. Ich als Künstler muss eine Form dafür finden. Eine individuelle Antwort, die ich auch nur für mich geben kann. Ich suche also danach, eine kongeniale Form für die von mir empfundene Diskrepanz zwischen einer existierenden Realität und meinen Gefühlen zu finden. Und die gebe ich." 
"Flucht", so sagt Ai Weiwei, "ist immer etwas Allgegenwärtiges. Sie war immer da und sie wird immer da sein!"

Eine weitere, sehr wichtige Frage aus dem Publikum lautete:

"Wir können die Flucht nicht stoppen! Was können wir machen, damit diese Welt ein besserer Ort wird?"

Ein Patentrezept hat Ai Weiwei dafür nicht. Aber er weiß, dass wir als Menschheit immer in schwierigen Zeiten unterwegs waren.

"Zur Zeit durchleben wir in Europa, China und Amerika die wohl friedlichsten und besten Zeiten. 
Flucht und Vertreibung wird es weiterhin geben. Die Mission im allgemeinen, dass dies aufhört, bleibt eine Illusion."

Ai Weiwei gibt zu bedenken:
"Es ist wichtig, zu erkennen, dass Flucht und Vertreibung die Kraft hat einen inneren Reichtum herzustellen. Tatsächlich ist die schwierige Situation, in der wir uns als Menschen befinden, auch durch Menschen gemacht. Also sollte der Mensch das auch wieder beseitigen. Wie es zur Flucht und Vertreibung gekommen ist? - Das müsse man ergründen. Und diese Wurzel sollten wir ausreißen. 
Ein durch Menschen gemachtes Problem - durch Menschen beseitigen."

Eine Chinesin meldet sich zu Wort. Sie ist stolz, dass China einen Mann hat, der solch einen Film gemacht hat.

"Danke für den Film!
Als Chinese im Westen hat man ebenfalls Probleme, Schwierigkeiten, manchmal geht uns der Mut aus.", klagt sie. "Um wieviel mehr aber geht diesen Menschen der Mut manchmal aus, die nicht unterkommen und sich noch auf der Flucht befinden?"

Ai Weiwei
"Ich bin kein mutiger Mensch! Ich bin voller Widersprüche. Ich habe viel erlebt,  ich spüre der Sache nach, das ist mir wichtig. Da finde ich immer wieder neue Antworten. Was ist der Preis, der Wert eines Menschen? Es reicht nicht, warm angezogen zu sein und was zu Essen zu haben.
Entscheidend ist, wie jeder einzelne im Dialog in Kontakt in Beziehungen mit anderen Menschen interagiert.
Das ist vielleicht eine sehr asiatische, östliche Sichtweise des Menschenlebens.
Ich habe eine naive simple Sichtweise: Das Wichtigste ist: Fairness, Gerechtigkeit, Gleichberechtigung.
Das sind die Werte, die mir am meisten am Herzen liegen."

Die Chinesin erzählt weiter:
"Ich studiere hier in Hannover. Es sind Flüchtlinge unter den Kommilitonen. Auch nach der Flucht sind die folgenden Jahre gefüllt mit weiteren Schwierigkeiten. Man muss immer wieder Mut aufbringen, sich weiter zu integrieren. Im neuen Land anzukommen, Fuß zu fassen, zu überleben." Sie fragt daher: "Ist es beabsichtigt, einen weiteren Film über den Fortgang nach der Flucht zu drehen?"

Ai Weiwei verneint dies:

"Über die Periode und danach sind weitere Filme nicht geplant. - Sonst würde ich ja mein Leben lang nicht fertig werden."

Ai Weiwei:
"Die Hauptbarriere ist sicherlich der mangelnde Respekt und das Selbstwertgefühl der Flüchtlinge. Das wird sich auch noch bei den Nachkommen auswirken. Die Art und Weise, wie sie angeguckt werden und wie sie sich selbst wahrnehmen. Dies verändert die Lebenswirklichkeit nicht nur für den betreffenden Flüchtling an sich sondern auch für die Kinder und Kindeskinder.
Wir alle müssen diese Erde miteinander teilen!"


Jemand aus dem Publikum bemerkt, dass es schön sei, dass Ai Weiwei für diese Dokumentation einen Bambi erhalten hat. Von einem Politiker! -

"Doch wäre es nicht  viel schöner, wenn eben dieser Politiker sich dafür einsetzt, dass die Politik sich ändert und wir einen solchen Film nicht benötigen?" 

Ai Weiwei:
"Einige der Aufnahmen sind von sehr weit oben aus einem Flugzeug gemacht. Die Menschen erscheinen wie Ameisen! -
Wenn man sich noch weiter entfernt, erscheint die Welt als ein kleiner blauer Tropfen - die Erde aus der Entfernung.
Unglaublich, dass man das nicht teilt!! - Ich bin Du und Du bist ich. Das sollten wir verinnerlichen! Und das Gefühl teilen!
Kafka hat einmal gesagt - Menschen, die Glauben - haben Glauben, Menschen, die Zweifel haben, zweifeln.
Ein jeder hat sein Glaubenssystem!
Es ist so, dass manche Menschen teilen, manche eben nicht. Daran können wir nichts ändern. Dieser Film ist ein Beitrag, ein Werkzeug. Ein Versuch, Menschen zu überzeugen, Menschen darauf aufmerksam zu machen."

Und das ist Ai Weiwei mit dem Film gelungen: Diese Dokumentation macht Menschen aufmerksam. Und Ai Weiwei stellt diese Dokumentation der breiten Masse zur Verfügung. Jeder kann diesen Film sehen.

Zu meiner linken Seite sitzt ein Mann. In Begleitung ein junger Mann namens Mustafa. Mustafa ist Filmeditor aus Afghanistan. Sein derzeitiges Zuhause befindet sich in einer kleinen niedersächsischen Stadt: in Zeven. Weitere 30 Afghanen sind dort ebenfalls untergebracht. Mustafa hat einen Film von 22 Minuten Länge gedreht. Diesen hat er Schulen angeboten, die bislang leider alle abgelehnt haben.
Und so fragt der Mann, der ehrenamtlich in Zeven die Betreuung dieser aus Afghanistan stammenden Flüchtlinge übernimmt:

"Was muss ich tun, um Sie, Ai Weiwei, nach Zeven einzuladen und Ihren Film zu zeigen?"

Ai Weiwei lächelt.
"Ich mag kleine Städte sehr gern! Ich werde kommen, wenn es meine Zeit erlaubt. Der Grund, den Film zu machen, liegt nicht darin etwas Gutes, Richtiges zu tun. Sondern das Menschsein an und für sich, so etwas zu tun. Ich hoffe, dass Mustafa einen Film macht, den andere Menschen gerne sehen werden."

Der Film Human flow hinterlässt auch bei mir viele Eindrücke:

Der Film zeigt Menschen, die ihres Zuhauses beraubt wurden. Die sich mit ihren Familien auf den Weg machen ein neues Zuhause zu finden. Die all ihr Hab und Gut, ihre Wohnung, ihr Haus, aufgeben und sich mit ihrer Familie und ihrem Ersparten auf den Weg machen, eine Zukunft zu finden. Eine Zukunft, in der sie nicht Hunger leiden müssen, eine Zukunft, in der sie nicht ums nackte Überleben kämpfen müssen, da in ihrer Stadt Bomben vom Himmel fallen, wie Regentropfen. Einem Zuhause mit Bildung und einer Zukunft für ihre Kinder. Ein Leben, dass sie in ihrer Heimat nicht mehr führen können.

Der Film zeigt, dass diese Menschen genau dieselben Wünsche und Hoffnungen haben wie wir. Sie wollen eine gesicherte Zukunft für sich und ihre Kinder, sie wünschen sich ein sauberes Zuhause, sie wollen Arbeiten und Lernen. Sie wollen die Welt bereisen - und sei es nur um zu sehen, ob es anderswo anders oder ganz genauso ist.

Lasst uns diesen Menschen mit Respekt begegnen. Ein erster Schritt ist dann bereits getan.

Wenn wir es schaffen, einen Tiger - trotz aller widrigen Umstände und jeder Menge Papierkram und Sondergenehmigungen - zu verschiffen und ihm ein würdiges Zuhause zu geben, warum tun wir uns so schwer, Menschen ein würdiges Zuhause zu geben?

Wir können uns wirklich glücklich schätzen, dass es Menschen gibt, die Menschenrechte achten und auch noch heute dafür kämpfen. Denn leider ist es auch heute noch nicht überall auf der Welt so friedlich, wie es sein könnte.




Quellen:
Ai Weiwei - Wikipedia







Samstag, 5. August 2017

häppies - das Bistro in Prenzlauer Berg, Berlin

Ich bin gerne in Berlin und halte auch dort stets die Augen und Ohren offen.

Letztens hatte ich etwas Zeit und schnappte mir ein neues Magazin: emotion. Das Titelthema war mein Eyecatcher und die Themen lasen sich interessant. So auch die Artikel der Rubrik "Willst Du frei sein? Oder abgesichert?" Einer der Berichte handelt von Ulrike Marschner und ihrem Bistro häppies. Das Foto der glücklich aussehenden, fröhlichen jungen Frau und der Artikel stimmten mich neugierig und da ich fast vor Ort war, machte ich mich auf den Weg, die junge Dame und ihr Bistro kennenzulernen.

Draußen vor dem Bistro häppies mit dem Magazin emotion
Foto: Cornelia Fett

Schließlich war ich gerade in Berlin und das Bistro häppies befindet sich in Prenzlauer Berg.

Das Bistro häppies in Prenzlauer Berg
Foto: Cornelia Fett
Es ist ein wirklich kleines, gemütliches Bistro, das mich beim Anblick gleich fröhlich stimmt. Ulrike Marschner erkenne ich sofort und ihre herzerfrischende Art lädt zum Verweilen ein. Nun stehe ich vor der großen Tafel und überlege, welchen der hier angebotenen Germknödel ich probieren möchte. Eines ist mir klar: ein herzhafter Germknödel soll es sein. So scheidet netti, ein mit Pflaumenmus gefüllter Germknödel, für mich heute aus. Bleiben fünf herzhafte Germknödel, drei davon in der engeren Auswahl. Hmpf!

Die liebevoll gestaltete Inneneinrichtung stimmt zusätzlich fröhlich
Foto: Cornelia Fett
Nach einem kurzen Brainstorming mit Ulrike Marschner entschied ich mich für bärbel, einem Germknödel mit Ziegenkäse-Honig-Walnuss-Füllung, Rucola-Cashewnuss-Pesto und Cranberries.
Eine sehr gute Wahl! Nach dem ersten Bissen musste ich kurz innehalten und genießen! Ich verbot mir Eile beim Essen und war nach diesem Germknödel tatsächlich noch glücklicher als zuvor.

Ein Germknödel namens bärbel macht mich happy
Foto: Cornelia Fett
bärbel
Foto: Cornelia Fett
Im Mai 2013 eröffnete Ulrike Marschner ihr häppies in Berlin und hat es bis heute nicht bereut! Sie liebt es einfach, Menschen glücklich zu machen, sagt sie.
Reich geworden ist sie mit ihrem Bistro bislang nicht. Dennoch hat sie sich in diesem Jahr eine Auszeit in Sri Lanka gegönnt und für diese Zeit ihr Bistro geschlossen. - Sehr zum Leidwesen ihrer Kundschaft! Auch ich wäre traurig! Wenn ich dort in der Nähe wohnen würde, wäre ich sicherlich oft im häppies.

Ich frage Ulrike Marschner, wie es mit ihrem Privatleben aussieht. Ob Sie Zeit hat für Freunde, Kinobesuche oder ähnliches. Ulrike Marschner lacht! Sie sagt, sie macht jeden Tag - bis auf Montags, da ist Ruhetag - so viele Menschen glücklich, da geht sie bei Gelegenheit gern auch mal allein ins Kino. Montagvormittag nimmt sie sich Zeit für die Buchführung und an allen anderen Tagen findet man Ulrike Marschner im häppies.

Cornelia Fett und Ulrike Marschner
Foto: Cornelia Fett
Viel Glück und weiterhin viel Erfolg wünsche ich Ulrike Marschner und lasse mir gerne eine Stempelkarte mitgeben. Wenn ich das nächste Mal in Berlin bin, plane ich auf jeden Fall einen Besuch im häppies ein!