Sonntag, 12. Januar 2020

Lindenberg! Mach dein Ding - Niedersachsen-Premiere


Am Samstag, dem 11. Januar 2020, fand in Hannover die Niedersachsen-Premiere im Astor Kino statt. Gezeigt wurde der Film dort in zwei Sälen und die Besucher konnten sich noch auf eine kurze Ansprache und Vorstellung des Teams vor Beginn der Ausstrahlung freuen. Meine Eindrücke vor und während der Filmvorstellung will ich gern mit Euch teilen.

Vier Tage zuvor, am Dienstag, dem 7. Januar 2020, lief die Weltpremiere des neuen Films Lindenberg! Mach dein Ding im Hamburger Cinemaxx in der Innenstadt in allen acht Sälen. Hamburg gilt als die Geburtsstadt zu Lindenbergs großem Erfolg.



Udo Lindenberg stellt seinen Film im Astor Kino in Hannover vor - 11. Januar 2020


Der Pressetermin sowie die Fotosession zu Beginn der Veranstaltung waren sehr lebhaft. Das Publikum konnte die Szenerie verfolgen und Udo Lindenberg gab Autogramme und stand seinen Fans für Fotos zur Verfügung.




Hermine Huntgeburth, Jan Bülow, Udo Lindenberg, Max von der Groeben, Steffi Stephan


Am 16. Januar 2020 startet Lindenberg! Mach dein Ding in den deutschen Kinos. Mit einer Laufzeit von 2 Stunden 15 Minuten erlebt der Zuschauer den jungen Udo Lindenberg von seiner Kindheit an, die er in Gronau verlebt hat und seiner Begeisterung und den Anfängen als Schlagzeuger bis hin zu seinem ersten großen Bühnenauftritt in Hamburg im Jahr1973.




Geboren ist Udo Lindenberg am 17. Mai 1946 in Gronau. Dort lebte er bis zu seinem 15. Lebensjahr mit seinen Eltern, seinem älteren Bruder und seinen beiden Zwillingsschwestern unter einem Dach. Schon als Kind trommelte er begeistert zur Musik mit und hielt wenig bis gar nichts von der Aussicht, später einmal als Klempner zu arbeiten. Sätze seines Vaters wie "Du wirst Klempner und sonst nix." oder "Die Lindenbergs gewinnen nie - die verlieren immer." werden eindrucksvoll im Film dargestellt und auf der Leinwand sozusagen gelebt.

Die Jugend von Udo Lindenberg wird anschaulich und ohne zu dramatisieren dargestellt. Jan Bülow hat den jungen Udo in seinen Seelensplittern getroffen - so würde ich es formulieren. Ich sehe die sanfte, die romantische Seite genauso wie die Seite, die aus Unsicherheit verletzen will, um sich selbst zu schützen. Damit zeigt er die "harte Kante".

Aufgewachsen mit einem oftmals alkoholisierten Vater zieht es Udo im Alter von 15 Jahren nach Düsseldorf. Dort will er eine Lehre als Kellner absolvieren um später auf den Kreuzfahrtschiffen der Welt unterwegs sein zu können. Doch als er die Möglichkeit sieht, Musik zu machen, beendet er vorzeitig diesen Plan und spielt als Jazz-Schlagzeuger in einer Band. Dass es ihn dafür zu einer US-amerikanischen Militärbasis und dazu noch nach Libyen führt, hatte er in seiner Euphorie wohl übersehen.

Traumatisiert kam er zurück nach Gronau und ging anschließend nach Hamburg, wo er auf Steffi Stephan traf und mit ihm und anderen später in einer WG wohnen sollte.

Steffi Stephan - im Film dargestellt von Max von der Groeben - ist Rockmusiker und Bassgitarrist. Max von der Groeben trifft bei Steffi Stephan den richtigen Ton - so empfinde ich es. Steffi Stephan ist Mitbegründer des Panikorchesters und - wenn Udo ihn lässt - an Udos Seite. Gemeinsam erleben sie eine bunte und auch harte Zeit bis zum alles entscheidenden Durchbruch mit dem Auftritt im Jahr 1973 in Hamburg.

Die Regisseurin Hermine Huntgeburth hat mit großer Sensibilität Udos Kindheit, seine Anfänge als Schlagzeuger, die Begegnung mit seiner ersten Liebe sowie den Kontakt mit Freunden für uns eingefangen. Besonders gelungen empfand ich auch die Beziehung zu seiner Mutter Hermine, dargestellt von Julia Jentsch. Udos Vater Gustav, dargestellt durch Charly Hübner, kommt rollenspezifisch entsprechend unsympathisch rüber. Die Kämpfe, die Udo von Kindheit an mit dem Vater führt, sind deutlich und eindrücklich und spiegeln die Situation der damaligen Jahre wieder.

Abgerundet wird der Film durch einen Song. In der letzten Sequenz sehen wir Udo Lindenberg selbst mit seinem Song "Niemals dran gezweifelt". Der Videoclip zu dem Song ist über die Seite von Udo Lindenberg zu erreichen.



"Ich hab niemals dran gezweifelt, dass ich das überstehe" - ein schönes Zitat und ein wundervoller Song. Ein Satz, der Mut macht und bestärkt.

Doch ich will Euch nicht nur vom Film erzählen, sondern auch noch von der Vorstellung zum Film berichten:

Jan Bülow, Hermine Huntgeburth, Udo Lindenberg, Max von der Groeben


Als Udo Lindenberg die Regisseurin vorstellt, hört man die große Sympathie, die er für sie und ihre Arbeit an dem Film empfindet, heraus. Mit den Worten "deren Name ich ausspreche, wie ein Gebet" bittet er Hermine Huntgeburth zu ihm vor die Leinwand. Die darstellerische Leistung von Jan Bülow weiß Udo auch gebührend zu erwähnen. Über Jan sagt er, dass er den Udo Lindenberg im Film mit seiner eigenen Persönlichkeit, seiner eigenen Art darstellt. Und er sagt, dass das möglich sei, weil sie sich sehr ähnlich sind und "über Jahrhunderte alte Seelen" verfügen. Gut, den Schleuderschritt, den musste Jan üben, und dennoch ist es seine eigene Art diesen Schleudergang zu präsentieren und nicht eine Kopie von Udos Schleuderschritt.

Jan Bülow hatte sich zunächst riesig über das Engagement gefreut und dann kam die Sorge auf, dass er vielleicht mit einer falschen Interpretation "jemanden verletzen könnte". Oder dass Udo Lindenberg sagt: "Das bin ich ja gar nicht.". Jan Bülow hat also "richtig viel geackert" wie er selbst sagt und sich in die Rolle und das Seelenleben eingefühlt. Er hat zu Trommeln gelernt und den Schleuderschritt geübt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, finde ich.

Michael Lehmann, Filmproduzent, hat Hermine Huntgeburth das Drehbuch beim Filmpreis übergeben. Da er Hermine und ihre Arbeit bereits kennt, konnte er sich sehr gut vorstellen, dass sie das Angebot annimmt und bei dem Filmprojekt die Regie übernimmt. Und: Recht hatte er.

Für die Einstimmung zum Film sorgte Udo Lindenberg mit Worten wie "ich war traumatisiert, es waren harte Zeiten" und "den Rest kennt man aus den Tagesthemen", was beim Publikum für - wie es mir schien - zustimmendes Lachen sorgte. Und dann wünschte er uns noch viel Spaß mit dem "praktischen Ratgeber für angehende Rockstars".


Plakat zum Filmstart von Lindenberg! Mach dein Ding


Und das wünsche ich Euch, die jetzt ab dem 16. Januar 2020 ins Kino wollen um den Film zu sehen, auch: viel Spaß!!

Astor Kino Hannover mit Filmvorschau zu Lindenberg! Mach dein Ding

Bonus

Für Euch bei der weiteren Recherche entdeckt:
Am 17. Mai 2016 - Udo Lindenbergs 70. Geburtstag - fand man im Allgäu den Unterkiefer eines Primaten einer bislang unbekannten Menschenaffenart. Diese wurde - bezogen auf den Tag des Fundes - auf den Beinamen "Udo" getauft.



Quellen:
Udo Lindenberg
Udo Lindenberg - wikipedia